Dr. Christian Rieck über den Euro

Dr. Christian Rieck hat in seinem Buch "Rettung vor dem Euro" aus dem Jahr 2011 mehrere Prognosen zum Euro abgegeben. Neben der Währung Euro selbst gibt es Prognosen zum Rettungsschirm und zur Inflation. Ob seine Prognosen eingetroffen sind, sehen wir uns in diesem Artikel an.

Aus dem Kapitel "Der Euro ist ein Konstruktionsfehler":

Viele denken, die Euro-Krise sei vorübergehend. Das ist sie nicht. Es mag sein, dass sie für ein paar Jahre wieder überdeckt wird, weil die Milliarden des Rettungsschirms erst einmal verbraucht werden müssen. [...] Solange der Euro die Kosten des Konsums auf alle verteilt, solange bleibt das Dilemma bestehen. 


Aus dem Kapitel "Wieso wurde Griechenland nicht einfach aus dem Euro ausgeschlossen?":

Im übrigen hätte man sogar einen Austritt mit dem gleichen Geld schmackhaft machen können, das es jetzt unter dem Vorbehalt von Placebo-Auflagen gibt, die weder Griechenland noch uns helfen. Dieser Zeitpunkt ist verstrichen, aber die nächste Gelegenheit wird kommen, denn es ist schon jetzt klar, dass die feierlich versprochenen harten Maßnahmen nicht eingehalten werden. 


Aus dem Kapitel "Wie kann ich mein Geld retten?":

Es ist viel wahrscheinlicher, dass der große Knall nie kommt, sondern es ein quälend langer Abstieg zum immer Schlechteren wird, höchstwahrscheinlich überlagert von dramatischen Schwankungen, wie wir sie ja seit dem Jahr 2000 ununterbrochen erleben.     



Aus dem Kapitel "Die Zukunft des Euros":

Im Folgekapital "Die Zukunft des Euros" beschreibt er, dass in seinen Augen wahrscheinlichste Szenario. Er spricht von einem schwachen Wirtschaftswachstum und knappen Rohstoffen. Viele Länder - die USA eingeschlossen - finden keinen seriösen Weg ihre Staatsschulden zurück zu zahlen. 

Die Probleme des Euros werden übertüncht (zum Beispiel Rettungsfonds). Außerdem wird eine europäische Wirtschaftsregierung eingesetzt, welche überall unbeliebt ist. Die Politik dieser Wirtschaftsregierung sowie die Sozialpolitik wird (vergeblich) versuchen die Fehlsteuerungen durch Eingriffe auszugleichen. Der Wohlstand Europas wird zurückgehen.

Auswertung

Sehen wir uns die einzelnen Punkte seiner Aussagen aus dem Jahr 2011 einmal an.

Rettungsschirme:
In der öffentlichen Wahrnehmung verschwand die Euro-Krise tatsächlich etwas. Die Rettungsschirme und der Aufkauf von Staatsanleihen durch die Zentralbank haben das Problem in der Öffentlichkeit aus dem Sichtfeld genommen. Unter den Teppich gekehrte Probleme sind natürlich noch immer vorhanden. Diese Prognose traf demnach ein.

Griechenland:
Griechenland bekam drei Pakete, die als Rettungspakete bezeichnet wurden. Das Land musste einen sehr harten Sparkurs fahren, welches viele Menschen in Griechenland in die Armut trieb. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stiegt bis 2008 auf umgerechnet 352,87 Milliarden Dollar und fiel danach wieder ab. Die Coronakrise beschert Griechenland einen wahren Geldsegen, da es Milliarden aus einem EU-Aufbauplan erhält.

Großer Knall:
Beim letzten Update dieses Artikels im Oktober 2021 ist noch kein großer Knall eingetreten. Nach wie vor kam es weder zu einer Hyperinflation noch einer anderen Krise welche die Eurozone hat auseinander brechen lassen. Bis jetzt stimmt diese Prognose. 

Quellenangabe

Artikel zu dieser Prognose:

Neue Vorhersagen