Endspiel Prognosen (Florian Homm)

In seinem Buch "Endspiel" machte Florian Homm  Prognosen zu Aktien, Anleihen, dem Verhalten der Zentralbanken und Schwarzen Schwänen. Was er sagte und ob seine Prognosen eingetroffen sind, liest du bei uns.

Zum Aktienmarkt machte Florian Homm folgende Prognose:
Der einzige Unterschied ist, dass dieser Einbruch bei uns viel schneller vonstatten gehen könnte, vielleicht sogar schon in 2016 oder 2017, oder dass der Crash sich bis 2022 in einer langen Talfahrt hinzieht.


Seine meiner nach lädt das Smart Money seine Positionen ab:
Die meisten Bewertungen und Indikatoren deuten auf ein hohes Risiko, einige sogar auf ein sehr hohes kurzfristiges. Das bedeutet, dass das Chancen-Risiko-Verhältnis für Engagements in Aktien und Anleihen generell unattraktiv ist.  [...] Im letzten Stadium eines Börsenbooms lädt das sogenannte Smart Money seine Positionen auf die Kleinanleger und die Konsensinvestoren ab.


Zu den Gelddruckmaßnahmen der amerikanischen und europäischen Zentralbank schreibt er:
Um einen Kollaps zu vermeiden, werden diese Interventionen seitens der Notenbanken höchstwahrscheinlich mindestens bis zur amerikanischen Präsidentschaftswahl im November 2016 fortgesetzt.


Zu einer Hyperinflation und wirtschaftlichem Kollaps schreibt er:
Trotz der Bemühungen der Notenbanken unbedingt Inflation zu erzeugen, sind die inflationären Risiken in den nächsten zwei bis drei Jahren unwahrscheinlich. Mittel- und langfristig wrd aber eine Hyperinflation immer wahrscheinlicher, ebenso wie ein wirtschaftlicher Kollaps und eine damit verbundene Staatsentschuldung durch eine tiefgreifende Währungsreform. Vorerst ist aber Cash King. [...] Die Verschuldung und die Verbindlichkeiten werden weiter steigen.


In seiner Liste an schwarzen Schwänen taucht interessanterweise auch dieser auf:
Eine Influenza oder ähnliche Epidemie wie die von 1918 bis 1920, die damals 50 bis 100 Millionen Menschenleben gekostet hat.


Er sieht Frachtraten als guten wirtschaftlichen Indikator an:
Rohstoffpreise, Kurse und Währungsentwicklungen sind nützliche Indikatoren für die Ermittlung der Wirtschaftslage. Sie sind oft die verlässlicheren Indikatoren. Viele Frühindikatoren, wir zum Beispiel die Frachtraten, malen in düsteres Bild.


Über finanzielle Repression schreibt er:
Große Teile des Vermögens werden direkt oder indirekt an den Staat transferiert, prinzipiell über Steuermaßnahmen und erhöhte Gebühren. Ihr finanzieller Bewegungsspielraum wird drastisch eingeengt.


Für Wirtschaft und Aktien sieht er schwarz:
Der Wirtschaft geht es bereits hundsmiserabel. Viele Frühindikatoren deuten auf eine schwere Rezession, Deflation oder Depression hin. [...] Unsere Modelle sagen mit 70 prozentiger Wahrscheinlichkeit voraus, dass eine globale Wirtschafts- und Wertpapierkrise bis spätestens 2017 stattfinden wird.


Auswertung

Sehen wir uns seine Prognosen einmal an und was aus diesen wurde:
  • In 2016 oder 2017 gab es keinen Crash und es gab auch keine lange Talfahrt bis 2022. Es gab lediglich einen kurzen Coronacrash als Covid19 sich weltweit verbreitete. Die Prognose trat damit nicht so richtig ein.
  • Falls das Smart Money wirklich damals sein Geld auf die Privatanleger und Konsensinvestoren abgeladen hat lag es entweder falsch oder hatte doch noch bessere Anlagemöglichkeiten an anderer Stelle gefunden.
  • Die Interventionen der Notenbanken liefen in der Tat durchgehend weiter. Prognose stimmte.
  • Er lag richtig mit relativ wenig Inflation in den folgenden 2-3 Jahren. Eine Hyperinflation gab es zumindest bis Ende 2021 nicht. Cash war allerdings nicht King.
  • Interessanterweise trat einer der Schwarzen Schwäne aus seiner Liste wirklich ein, wobei er auch zahlreiche andere Möglichkeiten für einen Schwarzen Schwan aufführte.
  • Die Frachtraten mögen schwach gewesen sein und sonderlich gut lief die Wirtschaft auch 2015-2018 nicht. Aber einen Wirtschaftscrash gab es nicht.
  • Der finanzielle Spielraum für Privatpersonen wurde in der Tat deutlich eingeengt.

Quellenangabe

Buch von Florian Homm: Endspiel, 1. Auflage von 2016, Seite 44, 49, 53, 54, 57, 64, 75, 78, 137, 139

Artikel zu dieser Prognose:

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