Marc Friedrich über Brexit und EU

Marc Friedrich und Matthias Weik haben sich im Buch "Der größte Crash aller Zeiten" über den Brexit und seine Folgen geäußert. Ob ihre Aussage bzw. Prognose vom September 2019 stimmt bzw. eingetroffen ist, sehen wir uns hier an.

Über die Folgen eines harten Brexits schreiben die beiden Autoren:

Die Wirtschaft des Landes wird erst einmal in eine Rezession rutschen. Insbesondere eine der britischen Schlüsselindustrien, die Finanzindustrie, wird sich warm anziehen müssen. Arbeitsplätze im Finanzzentrum London werden verloren gehen.


Eher später schreiben sie über die britische Währung:

Das Pfund wird deutlich abwerten und die Inflation steigen. [...] Die Aktienmärkte werden deutlich nach unten korrigieren. [...] Von einem deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit auf der Insel ist auszugehen. Dies wird weiterreichende Folgen auf den Immobilienmarkt, insbesondere im unteren und mittleren Preissegment, haben.


Für die längerfristige Zukunft von Großbritannien sind die Autoren jedoch deutlich positiver gestimmt:

Langfristig erwarten wird jedoch aufgrund der starken Abwertung der Währung und neu geschlossener Handelsdeals mit verschiedenen Ländern eine Erholung der Konjunktur. Ferner gehen wir im Falle eines harten Brexits davon aus, dass wir bald die größte Steueroase mitten in Europa haben werden - Großbritannien.

Auswertung

Diese Prognose stammte aus dem Jahr 2019. Die Auswertung des Artikels kann im Oktober 2021 damit zumindest teilweise passieren. 

Das BIP von Großbritannien ist 2020 gegenüber 2019 in der Tat gefallen. Allerdings war 2020 auch das erste Coronajahr. Es ist daher sehr schwer Brexit und Coronafolgen separat zu bewerten. Selbiges trifft auch auf den Aktienmarkt zu: Es gab einen starken Einbruch am Aktienmarkt, allerdings war dieser mit Sicherheit dem Lockdown geschuldet. Auch die Arbeitslosigkeit lässt sich nicht separat bewerten. Trotz Rezession fielen die Immobilienpreise in der Breite nicht.

Wie sich Großbritannien langfristig entwickeln wird ist noch vollkommen unklar. In der 2. Jahreshälfte 2021 kämpft das Land mit Lieferproblemen bei vielen Waren und Energie. Diese Probleme sind teilweise auf den Brexit zurück zu führen. Ich werde in den nächsten Monaten weiter beobachten wie sich das Land entwickelt  und diesen Artikel updaten.

Quellenangabe

  • Buch "Der größte Crash aller Zeiten" Seite 221
  • Buch "Der größte Crash aller Zeiten" Seite 222

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